Motortörn 2000 Bretagne
   
Zeit: 13. Mai - 16. Mai 2000
Ort: Motortörn auf den Flüssen La Mayenne, LÒudon und La Sarthe. Von Chenille-
  Change über Chateau Gontier, Segre, Ecouflant, Angers
Schiff: Penichette 1160, Penichette 1500
   
Teilnehmer: Wolfgang (Sk) und Marlies Haas
  Ernst-A. und Jutta
  Rolf und Dagmar
 Boot 2: Andreas (Sk) und Rosi Prothmann
  Günther und Marlene
  Klaus
  Willi
   
Besonderheiten: Nebel, Sturm

Samstag, 13.05.2000
Anreise nach Chenille-Change, unserem Ausgangshafen am La Mayenne, Bretagne,für den einwöchigen Törn. Nach ca. 800 km problemloser Fahrt mit Autos bzw Wohnmobil waren wir schon frühzeitig am Nachmittag angekommen.
Die Schiffe wurden von den beiden Skippern übernommen, die Kaution hinterlegt. Die Kojen waren schnell verteilt, die Schiffe beladen. Wir wurden über die derzeitige Hochwassersituation auf den Wasserstraßen der Bretagne informiert. Das Hochwasser war auf wochenlange, anhaltende Regenfälle zurückzuführen. Es wurde entschieden, zunächst ein bis zwei Tage den La Mayenne in nördliche Richtung zu befahren und zu erkunden. Gegen 16.00 heißt es: “Leinen los‘.‘ Nach kurzer Probefahrt geht es hinein in die erste Schleuse.

Das Ziel für heute ist: La Jaille Yvon.

Abendverpflegung mit Bordmitteln, es wird noch so manches Gläschen Wein und Bier geleert, bevor die Crews sich endlich zur Nachtruhe in die Kojen begeben.

Sonntag, 14.05.2000
Selbstverständlich wollen wir auch heute nicht auf frische Baguette verzichten. Dazu musste allerdings eine erhebliche Steigung genommen werden, um den oben am Berg liegenden Ort zu erreichen. (La Jaille Yvon). Dem kleinen Dorf laden wurden nach etwas Wartezeit vom auswärtigen Bäcker die frischen Baguette erst angeliefert. Zwischenzeitlich wurde der Bordproviant wieder vervollständigt.
Nach dem großen Sonntagsfrühstück heißt es “ablegen“ und die Fahrt geht weiter stromaufwärts.

Tagesziel ist: Chateau—Gontier.

Wir beobachten nur wenig Betrieb auf dem La Mayenne. Nach jeweils einigen Stromkilometern geht es in die folgende Schleuse. Seit heute ist Schleusen reine Routine. Schon bald wird das Chateau-Gontier sichtbar. Liegeplätze sind schnell gefunden. Das Abendessen findet heute in einem Altstadtrestaurant statt. Ein angenehmer, warmer Abend geht langsam zu Ende.

Montag, 15.05.2000
Nach ausgiebigem Frühstück geht die Fahrt in Richtung Süden. Die letzten Tage waren warm und trocken, so daß sich das Hochwasser teilweise wohl abgebaut hat. Vorbei an den kleinen,verschlafenen Orten geht es durch die Schleusen, bis zur Mündung des I‘Oudon in den La Mayenne. Der Voudon ist bis Segre schiffbar.

Tagesziel ist die Stadt Segre.

Die Einfahrt in den I‘Oudon ist überweltigend. wir fühlen uns wie in einem Urwald, ein einziges riesengrot3es Biotop.Die Ufer sind üppig bis in das Wasser hinein hoch bewachsen. Segre ist am späten Nachmittag erreicht. Rundgang und Provianteinkauf vor Ort. Abendessen in einem rustikalen Restaurant vor offenem Kamin.

Dienstag, 16.05.2000
Großes Frühstück, wie immer mit frischen Baguette. Schon bald heißt es wieder: ablegen, die Fahrt geht weiter stromabwärts. Das Wetter ist immer noch angenehm. Es ziehen jedoch Wolken auf. Regen, eventuell ein Gewitter kündigen sich an. Da es bisher nicht geregnet hat,wird das weiter südlich befindliche Hochwasser in Richtung Loire abgeflossen oder wenigstens teilweise gesunken sein.

Unser Tagesziel ist der Fluß La Sarthe.

Mal sehen, wie weit wir kommen. Der La Mayenne ist schnell erreicht, weiter geht die Fahrt nach Süden. Vor der geschlossenen Schleuse in Grez-Neuville machen wir unsere Mittagspause. Südlich von Cantenay-Epinard biegen wir in den Verbindungskanal in Richtung La Sarthe ein. Das noch bestehende Hochwasser mit zum Teil hoher Strömungsgeschwindigkeit, läßt es aus Gründen der Vernunft richtig erscheinen, in Ecouflant anzulegen und zu übernachten. Heute gibt es unser traditionelles Abendessen:

Reibekuchen mit Lachs.

Der Abend vergeht wie im Fluge. Wir sehen einen wunderschönen Sonnenuntergang. Ein herrlicher Tag ist zu Ende.

Mittwoch, 17.05.2000
Nach dem Frühstück fahren einige Crew-Mitglieder noch mit dem Fahrad durch den Ort Ecouflant. Nach der Rückkehr stellt Rolf sein Fahrrad ordnungsgemäß auf dem Steg ab. Plötzlich und unvermittelt fällt Rolfs Rad ins Wasser. Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß der französische Vertreter der Meeresgötter das Fahrrad angestoßen hat. Ab sofort fallen die morgentlichen Ableger etwas großzügiger aus. Das Fahrrad wird aus ca. 3,50m Tiefe mit Hilfe zweier anein— !eander gebundener Bootshaken zunächst geortet und dann geborgen.
Wir beschließen, nach der kurzen Verzögerung, abzulegen und nach Angers zu fahren.Die Strecke ist nicht sehr lang und schon nach knapp einer Stunde liegen wir im Hafen von Angers. Festgemacht haben wir an einem z,Zt. nicht in Betrieb befindlichen Ausflugsschiff, im Schatten des Chateau d‘Angers. Die Altstadt wird ausführlich durchwandert mit dem Ziel: Chateau d‘Angers, welches sich auf einer Anhöhe befindet. Das Chateau mit seinen Gartenanlagen ist in seiner Substanz größten Teils in sehr gutem Zustand. Leider wurden Teile des Chateaus, insbesondere die Türme, gegen Ende des 16. Jahrhunderts aus nicht überlieferten Gründen geschleift und nie wieder aufgebaut.Im Chateau d‘Angers befindet sich eine Gobelin- Sammlung, die als eine der wertvollsten der Welt bezeichnet wird. Am Abend organisiert Rolf ein Pizza-Essen.

Donnerstag, 18.05.2000
Z
unächst wird wieder, wie immer, gut gefrühstückt. Danach wird beschlossen, nach Ecouflant zu fahren, um dann so weit wie möglich in die La Sarthe hinein zu fahren. Die La Sarthe führt immer noch beachtliches Hochwasser. Glücklicherweise ist der Fluß recht gut ausgetonnt. Die Fahrt gegenan geht wegen der hohen Strömungsgeschwindigkeit nur langsam voran. Vorbei geht es an der nördlichen, kleinen Loire bis Briollay, wo die Mittagspause eingelegt wird.Wir beschließen, den Rückweg anzutreten, um in den La Mayenne einzubiegen.
Wir fahren bis Grez-Neuville. Das Abendessen wird in einem Crepes-5pezialitäten-Restaurant eingenommen. Sehr hilfreich sind uns Günthers Kenntnisse der französischen Sprache. Günther sorgt sowohl für die Bestellung sämtlicher Getränke, Vor- Haupt- und Nachspeisen. Viel Aufwand bereitet unserem Günther am Ende die Abrechnung, bis alles auf den Franc genau paßt.

Freitag, 19.05.2000
Nach dem gewohnt großen Bordfrühstück geht die Fahrt auf dem La Mayenne in nördliche Richtung weiter in Richtung Basis (Chenille—Change). Nächste Station ist La Roche Chamballay. Wir legen an, die Fahrräder werden gesattelt und los ging die Fahrt zum Chateau de Chamballay. Schon nach kurzer Fahrt gibt Willis Fahrrad den Geist auf. Ein Pedal ging verloren. Willi Tritt den Rückweg zu Fuß an. Der Trainingsstand der ganzen Truppe ist in hohem Maße verbesserungswürdig. Wieviel Jammer auf kaum 5 km Weg. Das chateau liegt wunderschön in die Landschaft eingebettet und ist von Wasser umgeben. Z.Zt. werden umfangreiche Umbau— und Restaurierungsarbeiten ausgeführt. Wie wird dieses Paradies wohl in einiger Zeit aussehen? Bald wird der Rückweg angetreten, die Fahrräder wieder auf dem Schiff verladen. Langsam geht es zurück nach Chenille— Change, unserer Basisstation.
Zum Abschied wird in einem schönen, alten Restaurant fürstlich zu Abend gegessen. Wieder ist Günther unermüdlicher Helfer bei den Bestellungen und der Abrechnung.
Viel zu schnell geht ein schöner Abend zu Ende.

Samstag, 20.5.2000
Noch einmal wird ausgiebig an Bord gefrühstückt.
Anschließend wird gepackt und die Schiffe für die Ubergabe vorbereitet. Mit etwas Wehmut werden die Schiffe übergeben. Die Ubergabe selbst gestaltet sich problemlos. Die Rückreise wird angetreten, der Jörn ist unwiederruflich zu Ende....