Segeltörn 2000 Balearen | |
Zeit: | 23. September - 30. September 2000 |
Ort: | Von Puerto Portals / Mallorca nach Sta. Eulalia / Ibiza, Ibiza Stadt, Puerto |
de la Sabina / Formentera, Sta. Eulalia / Ibiza, Port de Andraitx / Mallorca | |
Schiffe: | Dufour 45 "Antera", L = 14,0 m |
Hallberg-Rassy "Alegria", L = 11, 0 m | |
Teilnehmer: | Wolfgang (Sk) |
Klaus | |
Manfred Keller | |
Rolf Claßen | |
Wilfried Markens | |
Boot 2: | Jupp Jentjens (Sk) |
Andreas Prothmann | |
Günther Porst | |
Willi Kallies | |
Besonderheiten: | Gewitterfahrt |
Samstag, 23.09.2000
Nachdem wir in aller Frühe den Flug nach Mallorca und die weitere Anreise
bis Puerto Portals per Taxi problemlos hinter uns gebracht hatten, konnten wir
unsere Yachten schon vormittags übernehmen. Die Ubernahmeprozedur erschien
zunächst eher umständlich. Entschädigt wurden wir jedoch durch
Schiffe, die in ~äußerst‘gepflegtem und insgesamt in sehr gutem
Zustand waren. Die Kojen wurden verteilt. Lebensmittel vor Ort eingekauft und
an die Schiffe angeliefert.
Endlich heist es: Leinen los!
An diesem Nachmittag wird ein Probeschlag nach Palma bis in Nähe der berühmten
Kathedrale gefahren.
Am Abend geht es zeitig in die Kojen. Der Wecker ist auf 4.00 Uhr gestellt.
Morgen soll es nach Ibiza gehen.
Sonntag, 24.09.2000
Schon um 4.00 ertönt der Weckruf: Reise, Reise! Schnell ist die Crew aus
den Kojen, schon dampft der frische Kaffee. Gegen 5.00 wird abgelegt. Hinaus
geht es in die noch dunkle Nacht. Ein langer Schlag liegt vor uns. Es ist verabredet,
daß die beiden Schiffe Alegria und Antera über Funk Kontakt halten.
Da Kanal 16 nicht ständig abgehört wird, bleiben unsere Funkgeräte
auf Kanal 72 geschaltet. Wir können uns im Rahmen der normalen Funkdisziplin
relativ ungestört unterhalten.
Stundenlang geht die Fahrt mangels Wind unter Motor in Richtung Ibiza. Später
werden Segel gesetzt. Nach etwa 2/3 des Weges, esist längst hell geworden,
baut sich vor Ibiza eine Gewitterfront von imposanter Größe und Ausdehnung
auf. Es erscheint sinnvoll, dem Gewitter auszuweichen, aber den Kurs nach Ibiza
einigermaßen beizubehalten. Ehe wir uns versehen sind wir jedoch mitten
in der Gewitterfront. Esgibt kurze, heftige Regenschauern. Der erwartete Wind
jedoch bleibt aus.
Unser Nachbarschiff Alegria ist nicht mehr in Sichtweite. Mehrfach versuchen
wir, wie verabredet, Funkkontakt herzustellen. Wir erhalten keine Antwort.Wir
versuchen über Kanal 16— ebenfalls negativ.Da weitere Versuche ebenfalls
fehlschlagen, machen wir uns schon Sorgen. Hoffentlich ist nichts passiert.
Hoffentlich haben die Kameraden das Gewitter ebenso glimpflich überstanden
wie wir.
Wir nehmen weiter Kurs auf Ibiza.Plötzlich kommt ein Funkruf: ANTERA, ANTERA,
HIER IST ALEGRIA, KOMMEN!!! Die Kameraden berichten von einem versehentlich
auf“leise“ geschalteten Funkgerät. Somit konnten unsere Anrufe
nicht gehört werden.
Das Gewitter ist ebenso gut überstanden worden. Insgesamt haben die Kameraden
etwa eine Stunde Vorsprung herausgefahren. Wir beschließen, nach St. Eulalia
auf Ibiza zu fahren, um im dortigen Yachhafen die Nacht zu verbringen.
St. Eulalia stellt sich als schöner, angenehmer Ort heraus, an dem man:slcher
auch einmal ein paar Tage Urlaub verbringen könnte.
Nach dem gemeinsamen Abendessen werden noch ein paar Gläschen geleert.Nach
einem langen und anstregendem Tag fallen die Crews endlich in die Kojen. Es
wird eine ruhige Nacht, in der sich alle einmal richtig ausschlafen.
Montag, 25.9.2000
Der
heutige Tag soll in Ruhe und Muße verbracht werden. Zu anstrengend waren
die letzten Tage. Zunächst wirdausgiebigund reichhaltig gefrühstückt.
Wir beschließen, auf dem Wege nach Ibiza Stadt, in eine Bucht zu segeln,
um dort zu sonnen und zu baden.
Nach etwas Manövertraining unter Segeln bei idealem Wind, verständigen
sich die beiden Crews auf eine Bucht, die bereits auf halbem Weg nach Ibiza
Stadt liegt. Die Bucht ist bald angelaufen, die Anker werden ausgebracht. Es
wird gesonnt, geschwommen und zu Mittag gegessen.
Rolf, wie immer fleißig an der Kamera, experimentiert mit Aufnahmen des
Schiffsrumpfes unter Wasser. Das Wasser scheint jedoch zu trübe.
Am späteren Nachmittag werden die Anker gelichtet und die Fahrt geht nach
Ibiza Stadt. Wir liegen in einem schönen Yachthafen gegenüber der
Altstadt Ein Teil der Crew bleibt im Hafen zum Abendessen, während der
andere Teil sich auf den Weg in die Altstadt macht.
Dienstag, 26.09.2000
Auch der heutige Tag beginnt in Ruhe und Muße, sowie einem kräftigen
Bordfrühstück. Nach dem noch einige Besorgungen erledigt worden sind,
heißt es schon bald: Leinen los!!! in Richtung Formentera. Tagesziel ist
der Formentera Hafen Sabina (Puerto de la Sabine) Im Laufe des Nachmittags soll
die weiter südlich liegende Bucht Cala Sahona angelaufen werden.
Wir erreichen unter Segeln bei mäßigem Wind die Durchfahrt Freu Grande
zwischen Ibiza und Espalmador auf dem Wege nach Formentera.Da es im Laufe des
Tages kühler geworden ist, verabredet die Antera— Crew, zunächst
unseren Kameramann Rolf zwecks Filmaufnahmen im Hafen abzusetzen und dann v~r
dem Hafen in einer Bucht zu ankern Die Alegria-Crew ist schon frühzeitig
in die Bucht Cala Sahona gefahren, um dort den Nachmittag in Muße bei
Essen, Trinken und Baden zu verbringen.
Am Abend Treffen wir uns im Hafen Sabina. Beim gemeinsamen Abendessen in einem
einfachen, von einheimischen Insulanern bevorzugten Restaurant,verleben die
NAVIGARE Segler gemütliche Stunden. Auszug
aus der Speisekarte: Schlachtplatte, aus allem was am selbigen Tage überfahren
worden ist.
Mittwoch, 27.9.2000
Nach
dem gewohnt gemütlichen, reichhaltigen Bordfrühstück verlassen
wir Formentera,um nach St. Eulalia zu segeln. St. Eulalia/Ibiza ist dann unser
Ausgangshafen für die Uberfahrt nach Mallorca, die für Donnerstag
geplant ist. Wir setzen Segel und verholen uns langsam zur Durchfahrt Freu Grande
um dann nach einem langen Schlag bis nahe dem Ufer der Insel Espardell die Wende
einzuleiten Nach der Wende geht es in direktem Kurs bei gutem Segelwind direkt
auf Ibiza-Stadt zu.
In Landnähe dreht der Wind deutlich und wir können ohne weitere Wenden
die Einfahrt in die Bucht von St. Eulalia erreichen.
Am Abend zeigt sich ein bisher verborgen gebliebenes Sängertalent. Unser
Günther singt bei einem Sangeswettbewerb äußerst talentiert
die Evergreens: “Junge, komm bald wieder“ und das Hans Albers Lied:
“Auf der Reeperbahn nachts um halb eins.. .„
Donnerstag, 28.0.2000
Wieder
einmal heißt es früh um 5.00 “Reise, Reise~ Heute geh die Fahrt
zurück nach Mallorca. Beim Auslaufen ist es noch dunkel.Der Wind ist völlig
eingeschlafen. Erst nach beinahe 2/3 des Weges können für einige Zeit
Segel gesetzt werden.
Die weitere Liberfahrt und die Ansteuerung von Port de Andraitx gestalten sich
völlig problemlos.
In der Nacht ist es stürmisch, der Hafen entsprechend unruhig. Unsere Alegria
muß ein Stück nach vorne verholt werden, weil sie in der unruhigen
See mit dem Heck an die Pier schlägt.
Freitag, den 29.09.2000
Nach
dem letzten großen Bordfrühstück verlassen wir das schöne
Andraitx in Richtung Palma. Kaum aus der Bucht, werden die Segel gesetzt. der
Wind bläst heute recht kräftig mit 4-5 Bft. Der Seegang ist als Auswirkung
des stürmischen Wetters in der letzten Nacht entsprechend rauh. Einmal
auf Am-Wind-Kurs wird der kräftig blasende Wind optimal in rauschende Fahrt
umgesetzt. Wir sind bei bis zu 8,5 Knoten mit unserer Antera flott unterwegs.
Gegen
14.00 fahren wir in Richtung Heimathafen Puerto Portals. Wir müssen noch
tanken. Dabei wird festgestellt, daß der Verbrauch pro Betriebsstunde
bei nur 2t gelegen hat. Allerdings war die Motordrehzahl bei Marschfahrt nie
höher als 2000 U/min.
Gegen
16.00 liegen wir wieder an Heck— und Mooringleinen im Heimathafen. Am
heutigen Abend gibt es unser Traditions— essen: Reibekuchen mit Lachs.
An den noch vorhandenen Biervorräten wird noch einmal kräftig “gezogen!.‘
Es wird ein gemütlicher, schöner Abend. Tatsächlich verbleibt
für die Nachfolgecrew ein Rest von nur noch 2 Dosen Bier übrig.
Samstag, 30.09.2000
Heute
früh findet schon um 8.00 die Übergabe der Schiffe an den Vercharterer
statt. Aus Zeitgründen haben wir auf das gewohnte Bordfrühstück
verzichtet. Während die Schiffe überprüft werden, trinken wir
in einer Hafenkneipe Kaffee, einige essen Toast dazu. Ein echtes Frühstück,
wie gewohnt, kann man uns hier wohl nicht servieren. Die Übergabe der Schiffe
geht problemlos vonstatten Lediglich die Alegra—Crew muß ein fehlendes
Kissen, welches Minuten vorher noch da war, ersetzen. Schon geht es mit dem
Taxi nach Palma. Wir haben bis zum Abflug am Abend um 20.25 noch viel Zeit.
An der (iberseebrücke wird das Gepäck deponiert. Zu Fuß gehen
wir die Häfen entlang in Richtung Altstadt. Leider ist die berühmte
Kathedrale nicht zu besichtigen.
Wir schlendern durch die Altstadt.Die Anteracrew leistet sich ein komfortables
chinesisches Mittagessen. Danach geht es langsam wieder in Richtung Uberseebrücke.Wir
übernehmen unser Gepäck und fahren mit dem Taxi zum Flughafen Palma.
Der Flug geht beinahe pünktlich, dafür problemlos, nach Düsseldorf.
Müde und erschöpft, aber um ein Riesenerlebnis reicher, kamen die
NAVIGARE Segler kurz nach Mitternacht wieder zu Hause an.